Das Bildungsministerium hat den dbb sh darüber informiert, dass auf der Grundlage der Vereinbarung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Landesdienst jetzt eine Befragung aller Lehrkräfte durchgeführt wird. Der dbb sh empfiehlt den Lehrkräften, sich daran zu beteiligen. Denn die Ergebnisse könnten die gewerkschaftliche Forderung nach verbesserten Arbeitsbedingungen an den Schulen untermauern. Deshalb fordert der dbb sh vom Land als Dienstherrn und Arbeitgeber, dass die Antworten nicht nur eine Auswertung sondern eine konkrete Auswirkung im Sinne der Lehrkräfte zur Folge haben. Das Gesundheitsmanagement war aber nur eines von mehreren Themen des Gesprächs, das der dbb sh und seine Lehrerverbände zuvor mit Bildungsministerin Karin Prien und Staatssekretärin Dr. Dorit Stenke geführt hat.
Die Statuserhebung zur Gesundheit erfolgt über einen einheitlichen Online-Fragebogen, der ab dem 17. November für vier Wochen bereitstehen soll. Die Lehrkräfte erhalten namentlich adressierte Schreiben mit entsprechenden Zugangsdaten. Das Ministerium versichert, dass ein Rückschluss auf einzelnen Personen, Schulen oder Regionen nicht möglich ist. Der dbb sh begrüßt die Ankündigung des Bildungsministeriums, dass die Statuserhebung zur Gesundheit auch als Grundlage für eine Konzeptentwicklung zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements an Schulen unter dem Stichwort "Gesunde Schule" dienen soll. Allerdings wird es nicht reichen, den Lehrkräften zum Beispiel nur einen anderen Umgang mit Stress nahezulegen. Angezeigt sind vielmehr spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.
Dabei besteht auch ein Zusammenhang mit der erforderlichen Gewinnung von Lehrkräften, die nur erfolgreich sein kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Nachholbedarf sieht der dbb sh diesbezüglich auch bei der Bezahlung beziehungsweise bei Karriereperspektiven, bei der Fortbildung sowie bei der Entlastung von Lehrkräften von nichtpädagogischen Aufgaben. Auch darauf wurde im Rahmen des Gesprächs mit der Spitze des Bildungsministeriums hingewiesen, worauf die Entwicklung von Konzepten angekündigt wurde. Bereits auf positive Resonanz des dbb sh stößt die Zusage, an der Verbeamtung von Lehrkräften und auch an der ermäßigten Unterrichtsverpflichtung für ältere Lehrkräfte festzuhalten.
Gegenstand des Meinungsaustausches war auch die Inklusion, die Schulen vor besondere Herausforderungen stellt. Dabei ist es aus Sicht des dbb sh unerlässlich, dass die dafür erforderlichen Ressourcen zusätzlich bereitstehen und dass weiterhin Förderzentren als Alternative in Frage kommen.
An dem Gespräch mit Ministerin Prien und Staatssekretärin Dr. Stenke haben neben dem dbb Landesbundvorsitzenden Kai Tellkamp und seinem Stellvertreter Thorge Erdmann außerdem von den dbb Lehrergewerkschaften Hans-Walter Thee (Philologenverband - PhV), Michael Kwauka (Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufsbildenden Schulen - VLBS), Grete Rhenius (Interessenvertretung Lehrkräfte -IvL) sowie Rüdiger Gummert (Verband Bildung und Erziehung - VBE) teilgenommen.
Bei der Vereinbarung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement handelt es sich um eine Vereinbarung auf der Grundlage von § 59 des Mitbestimmungsgesetzes Schleswig-Holstein, bei der der dbb sh Verhandlungspartner der Landesregierung ist.