18. April 2018
Auf Facebook teilenAuf Twitter weitersagenArtikel versenden

Tarifabschluss für Bund und Kommunen:

dbb sh sieht Druck auf das Land erheblich erhöht

„Bund und Kommunen haben erkannt, dass eine Schippe drauf gelegt werden muss, um freie Stellen zu besetzen und Stelleninhaber zu motivieren“, begrüßt dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp die Tarifeinigung für Bund und Kommunen. „Jetzt wird es allerdings für das Land noch schwieriger, sich im Wettbewerb um Fachkräfte durchzusetzen. Einkommenstabellen und Eingruppierungsregelungen hinken dort zunehmend hinterher."

Der dbb sieht sich in dem Tarifabschluss für Bund und Kommunen bestätigt: „Unsere Argumente haben sich durchgesetzt - allerdings brauchten die Arbeitgeber etwas Nachhilfe auch in Form der massiven Warnstreiks, die in Schleswig-Holstein und bundesweit auf die Beine gestellt wurden“, so Tellkamp, der in Potsdam der dbb Verhandlungskommission angehört hat. Auch vor dem Verhandlungsort in Potsdam haben dbb Gewerkschaften nochmals für eine eindruckvolle Kulisse gesorgt. Mit dabei eine Delegation aus Schleswig-Holstein.

Besonders erfreulich am Tarifergebnis sind aus Sicht des dbb sh mehrere Punkte: Dazu zählt, dass innerhalb der Laufzeit von 2,5 Jahren eine Einkommenserhöhung von durchschnittlich 7,5 Prozent erreicht wird und dass die Einstiegsgehälter sogar um etwa 10 Prozent steigen. Positiv sind ebenfalls eine Strukturoptimierung der Entgelttabelle sowie die Fortsetzung der Altersteilzeitmöglichkeiten.

Die Landesregierung sollte jetzt dafür sorgen, dass auch beim Landesdienst überfällige Anpassungen angegangen werden. In die laufenden Tarifverhandlungen zur Eingruppierung muss jetzt Schwung rein. Und in der nächsten Einkommensrunde sollten neben den entsprechenden Anpassungen die Voraussetzungen für wieder zeitgleiche Verhandlungen für Bund, Länder und Kommunen geschaffen werden. „Mit der Laufzeit des Tarifabschlusses von heute haben wir dafür eine Steilvorlage gegeben“, so Tellkamp.

Dringender Handlungsbedarf besteht allerdings nicht nur im Tarifsektor, sondern auch im Beamtenbereich. Niemand sollte glauben, dass mit den Reförmchen bei Erschwerniszulagen und Wechselschichtdienst ein notwendiger großer Wurf ersetzt werden kann. Die Erwartungen an die angekündigte Anpassung der Besoldungsstruktur steigen spürbar an. „Finanzministerin Monika Heinold ist gut beraten, auch in die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Landesdienstes zu investieren“, appelliert Kai Tellkamp.

Die wichtigsten Aspekte des Tarifabschlusses im Überblick:

Weitere Bilder zur erfolgreichen Abschlussrunde bei Klick auf das obige Bild.

Vorläufige Entgelttabellen: