12. August 2021
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Rückendeckung für die GdL:

Die Orientierung am öffentlichen Dienst ist richtig!

Der dbb Schleswig-Holstein steht hinter der GdL und ihrem Ziel, bei der Bahn einen Tarifabschluss in Anlehnung an die Ergebnisse des öffentlichen Dienstes (Bund und Kommunen) durchzusetzen. Schließlich handelt es sich bei der Bahn um einen staatlichen Betrieb, der Aufgaben der Daseinsvorsorge erfüllt. Es kann nicht sein, wenn sich infolge der Privatisierung die Einkommen in zwei Richtungen vom öffentlichen Dienst abkoppeln: Bei den Beschäftigten nach unten und in der Führungsetage steil nach oben!

Der dbb sh erinnert daran, dass das Ergebnis der Tarifrunde für Bund und Kommunen im Jahr 2021 eine Steigerung um 1,4 Prozent und im Jahr 2022 um 1,8 Prozent beinhaltet (jeweils ab April). Zudem wurde eine Corona-Sonderzahlung bis zu 600 Euro und eine Laufzeit von 28 Monaten vereinbart. Genau auf diesem Niveau bewege sich die Forderung der GdL, die eine Mitgliedsorganisation des dbb ist. Wenn der Arbeitgeber die Laufzeit auf 40 Monate ausdehnen wolle, würde das die Prozente entwerten. „Mit Entwertungen sind die Bahn-Beschäftigten bereits täglich konfrontiert, das sollte jedoch auf Fahrscheine beschränkt bleiben“, kommentiert dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp.

Nach der Überzeugung des dbb Schleswig-Holstein trägt vor allem die Politik die Verantwortung für die aktuelle Situation: mit einem handwerklich schlecht gemachten Tarifeinheitsgesetz sei keine praxisgerechte Lösung für einen Gewerkschaftspluralismus geschaffen worden, der in einer freiheitlichen Demokratie selbstverständlich möglich sein sollte. Hinzu käme, dass die Streiks nur deshalb möglich und angezeigt seien, weil der Beamtenstatus der Lokführer aufgegeben wurde.