Die Jahressonderzahlung für die Tarifbeschäftigten und Beamten in Schleswig-Holstein gleicht einem Flickenteppich. "Anstatt ein klares Signal für die Gewinnung und Motivation von Personal zu senden, wird die einsparorientierte Personalpolitik von gestern fortgesetzt" kritisiert dbb Landesvorsitzender Kai Tellkamp. Das gilt in besonderer Weise für die Haushaltspolitik der Landesregierung.
Kritik ist auf allen Ebenen angebracht: Im Tarifbereich schneiden die Landesbeschäftigten in den höheren Entgeltgruppen am schlechtesten ab, obwohl auch dort erhebliche Probleme mit Stellenbesetzungen bestehen. Bei den Tarifbeschäftigten der Kommunen greifen insgesamt abgeschmolzene Werte, weil die Arbeitgeber Kosten des nachgebesserten Eingruppierungsrechts ausgleichen wollen. Der Vogel wird aber von der Landesregierung zulasten der Landes- und Kommunalbeamten abgeschossen, weil die vor 10 Jahren vorgenommenen Kürzungen trotz gegenteiliger Ankündigungen und trotz inzwischen wieder deutlich höherer Einnahmen nicht im Ansatz zurückgenommen werden. "Jetzt werden auch noch neue Schulden gemacht, ohne dass für 2019 auch nur ein einziges positives Signal erkennbar ist. Aus Sicht der Betroffenen bleibt die Gerechtigkeit komplett auf der Strecke, sie haben inzwischen übrigens bereits einseitig ein Drittel der HSH-Misere finanziert", so Tellkamp. In den Reihen des dbb sh wird davon ausgegangen, dass sich der Frust im Zuge der nächsten Einkommensrunde und der nur als Worthülse im Raume stehenden Besoldungsstrukturreform entladen wird.
Übersicht zum Weihnachtsgeld 2018 für die unterschiedlichen Statusgruppen