29. November 2021
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Tarifergebnis für die Beschäftigten der Länder:

Zwischen Ernüchterung und Erleichterung

Mit diesen gemischten Gefühlen hat die dbb Bundestarifkommission den Tarifkompromiss bewertet und letztendlich mehrheitlich angenommen. Die Arbeitgeber blieben zwar ziemlich stur, aber eine gewisse Bewegung hat es am Ende dann doch noch gegeben. Nicht zuletzt dank der Aktionen, die – auch in Schleswig-Holstein – auf die Beine gestellt wurden. Durchgesetzt werden konnte eine Corona-Sonderzahlung von immerhin 1.300 Euro sowie eine lineare Anpassung von 2,8 Prozent bei einer Laufzeit von insgesamt 24 Monaten.

Als wichtiger Erfolg kann verbucht werden, dass der Erpressungsversuch der Arbeitgeber – ein Tarifabschluss nur gegen Verschlechterungen im Eingruppierungsrecht – abgewehrt wurde. Die Beschäftigten können weiter auf die bewährte Ausgestaltung der Tarifautomatik setzen. Es gibt keine neuen Hürden für Höhergruppierungen.

Mit der zunächst vorgenommenen Konzentration auf die Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro wird die noch bestehende Möglichkeit der Abgabenfreiheit solcher Zahlungen genutzt. Vereinbart wurde deshalb, dass der gesamte Betrag spätestens im März 2022 ausgezahlt wird. Lineare Anpassungen würden nicht die Voraussetzungen eines abgabefreien Ausgleichs für coronabedingte Belastungen erfüllen. Deshalb wird die lineare Anpassung in Höhe von 2,8 Prozent nachgelagert ab dem 1.12.2022 erfolgen.

Auszubildende erhalten eine Entgelterhöhung um 50 Euro (Pflege 70 €) sowie eine Corona-Prämie in Höhe von 650 Euro.

Ergänzende Verbesserungen sind für den Pflegebereich zum 1.1.2022 vereinbart worden: Die Pflegezulage wird auf 140 € angehoben, die Intensiv-, Pflege- und Wechselschichtzulage auf jeweils 150 € sowie die Schichtzulage auf 60 €. Neu ist eine Zulage in Höhe von 70 Euro für weitere Gesundheitsberufe wie z.B. MTAs oder medizinische Fachangestellte.

Wir hatten uns sicher mehr erhofft, konnten aber immerhin in einer komplexen Gemengelage dafür sorgen, dass die Beschäftigten nicht leer ausgehen.

Gespräche zur Übertragung des Tarifergebnisses auf die schleswig-holsteinischen Besoldungs- und Versorgungsempfänger stehen unmittelbar bevor.

Mitglieder-Info auf der Grundlage dieser Meldung

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