24. November 2021

Demonstration und Warnstreik in Schleswig-Holstein:

Der öffentliche Dienst lässt sich keine Nullrunden und Reallohnverluste gefallen

  • Foto: Astrid Neumann
    Mit einer Menschenkette zwischen Landtag und Finanzministerium wurden die wichtigen Rollen im öffentlichen Dienst dargestellt
  • Foto: Anne Gerber Nahezu alle Fachgewerkschaften, die von der Einkommensrunde betroffene Beschäftigte vertreten, waren präsent
  • Foto: Anne Gerber Vor der Bühne zeigte sich die Vielfalt öffentlicher Dienstleistungen, repräsentiert durch Mitglieder der dbb Fachgewerkschaften
  • Foto: Anne Gerber Auch die Polizei und der Justizvollzug wehren sich gegen die Blockadehaltung
  • Foto: Anne Gerber Die Beschäftigten sind im wahrsten Sinne des Wortes gut aufgestellt
  • Foto: Anne Gerber Landesfinanzministerin Monika Heinold stellt sich dem Unmut der Beschäftigten
  • Foto: Anne Gerber dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp spricht auch die Themen Arbeitszeit und Weihnachtsgeld an
  • Foto: Anne Gerber Sprach über leidvolle Erfahrungen am Potsdamer Verhandlungstisch: dbb Tarifvorstand Volker Geyer
  • Auch die Lehrkräfte fordern eine faire Einkommensentwicklung
  • Foto: Anne Gerber Die dbb jugend flankierte die Menschenkette auf E-Scootern - ganz im Sinne des Mottos "wichtige Rollen im öffentlichen Dienst"
  • Foto: Thorsten Dahl Blick auf das Finanzministerium - dort ist ein Umdenken angezeigt
  • Foto: Thorsten Dahl Einsatz an der Innenförde: auf dass die Arbeitgeber mit ihrer Blockadehaltung Schiffbruch erleiden
  • Foto: Astrid Neumann Auch in Schleswig-Holstein systemrelevant: der öffentliche Dienst
  • Foto: Astrid Neumann keine Berührungsängste: Finanzministerin Monika Heinold
  • Foto: Astrid Neumann Hier bedeutet Polizeischutz: Die Interessen der Polizeibeamten werden geschützt
  • Foto: Astrid Neumann Wichtige Rolle: die Einnahmeverwaltung
  • Foto: Astrid Neumann Fachgewerkschaften: gut aufgestellt unter dem Dach des dbb
  • Foto: Astrid Neumann Der stv. dbb Landesbundvorsitzende Harm Thiessen bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
  • Foto: Astrid Neumann dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp warnt vor einer Entwertung der zugesagten Übernahme des Tarifabschlusses auf die Besoldung
  • Foto: Astrid Neumann Meinungsbildung bei der dbb Kundgebung: Finanzministerin Monika Heinold
  • Foto: Astrid Neumann Monika Heinold geht davon aus, dass ein Kompromiss möglich ist
  • Foto: Astrid Neumann Rollen weitere Streikwellen auf die Arbeitgeber zu?
  • Foto: Astrid Neumann Die Demaskierung steht an - auf Arbeitgeberseite!
  • Foto: Astrid Neumann Auch die Straßenwärter dürfen nicht "auf der Strecke bleiben"
  • Foto: Astrid Neumann Volker Geyer moniert das mangelnde Problembewusstsein der Arbeitgeber - auch in der Pflege
  • Foto: Astrid Neumann Diskussion über die Eingruppierung, die nach den Vorstellungen der Arbeitgeber zulasten der Beschäftigten verändert werden soll

Das wurde heute im Kieler Regierungsviertel deutlich, wo gegen die bisherige Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in der laufenden Einkommensrunde lautstark protestiert wurde. "Wenn die Arbeitgeber beabsichtigen, ihre Politik im dritten Anlauf am kommenden Wochenende fortzusetzen, dann sollte das hier und jetzt gesagt werden - dann sparen wir uns nämlich Zeit und Reisekosten und können gleich den nächsten Streik vorbereiten", so dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp in Richtung der ebenfalls anwesenden Landesfinanzministerin Monika Heinold.

An der Aktion des dbb schleswig-holstein und seiner Fachgewerkschaften haben gut 400 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen, diese Zahl wurde aufgrund der aktuellen Lage als Höchstgrenze gesetzt. Mit dabei waren Lehrkräfte, Polizei, Justizdienste sowie Verwaltungskräfte aus weiteren Dienstleistungsbereichen und Behörden. Einen Schwerpunkt haben die Finanzämter sowie Straßenmeistereien gebildet. Dabei wurden die Straßenmeistereien ganztägig bestreikt.

Das alles aus guten Gründen: Die Beschäftigten sorgen auch in Krisenzeiten für zuverlässige öffentliche Dienste. Die Arbeitgeber scheinen diese Krisenzeiten aber weniger als Beleg für das Erfordernis fairer Gehälter, sondern eher als Chance für Einsparungen zu sehen, weil sie davon ausgehen, die Beschäftigten können oder wollen sich nicht wehren. Mit der Aktion wurde aber klargestellt: Wir lassen das nicht mit uns machen und wehren uns sehr wohl! Das auch vor dem Hintergrund, dass die bereits bestehende Vereinbarung mit der Landesregierung zur Übertragung des Tarifergebnisses auf die Besoldung entwertet würde, wenn der Tarifabschluss ausbleibt oder schlecht ausfällt.

Sorgen bereiten die großen Probleme, freie Stellen im öffentlichen Dienst zu besetzen, weil es an Bewerbungen mangelt. Das müssen die vorhandenen Kolleginnen und Kollegen zusätzlich ausbaden. Die Arbeitgeber sollten sich nicht über eingesparte Personalkosten freuen, sondern durch eine positive Einkommensentwicklung für ausreichende Bewerberzahlen sorgen. Die Nachteile bei der Arbeitszeit und beim Weihnachtsgeld seien schon schlimm genug und sollten ebenfalls endlich beseitigt werden, so die Forderung des dbb sh.

Bei der Kundgebung haben der stellvertretende Bundesvorsitzende und Tarifvorstand Volker Geyer sowie der dbb Landesbundvorsitzende Kai Tellkamp die Positionen der Beschäftigten vertreten. Ergänzend sprach Finanzministerin Monika Heinold. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass ein Kompromiss zustande kommt und bekräftigte außerdem, dass das Land die vom Bundesverfassungsgericht geforderten Nachbesserungen bei der Besoldung umsetzt. Wie diese Nachbesserungen aussehen sollen, ist derzeit allerdings auch noch nicht geeint zwischen der Landesregierung und dem dbb sh.

Fast ironisch wirkte das Thema der parallellaufenden Landtagsdebatte. Dort ging es um Grundsätze für die Anlage von Landesvermögen. Dazu sagte der Landesbundvorsitzende abschließend: „Das Geld sollte besser in das Personal investiert werden, dann können wir viele Probleme lösen und einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst gewährleisten – in Krisenzeiten und auch danach!“

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