dbb sh im Austausch mit dem Ministerpräsidenten:
Das Pflichtbewusstsein der Beschäftigten darf nicht auf's Spiel gesetzt werden
Das ist eine der zentralen Botschaften, die dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp dem Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther bei einem persönlichen Austausch am 17. Oktober mit auf den Weg gegeben hat. Denn der öffentliche Dienst funktioniere trotz unzureichend angepasster Ressourcen und Stukturen vor allem deshalb, weil sich die Beschäftigten ihrer Bedeutung für eine funktionierende Gesellschaft bewusst sind und ihre Aufgaben mit großem individuellen und persönlichen Einsatz erfüllen. Politik und Arbeitgeber müssten allerdings zügig nachjustieren, damit dieses überdurchschnittliche Pflichtbewusstsein nicht gefährdet wird.
Tellkamp und Günther waren sich einig, dass nach der aktuellen dbb-Umfrage, nach der nur noch 29 Prozent der Bürger den Staat in der Lage sehen, seine Aufgaben zu erfüllen, nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden darf. Der Wert müsse wieder besser werden - gerade in Krisenzeiten sei es unverzichtbar, dass sich die Menschen auf einen öffentlichen Dienst als zuverlässigen Stabilitätsfaktor verlassen können.
Für den dbb sh liegt auf der Hand, wo der Schuh drückt, um zum Beispiel bei der Fachkräftegewinnung besser zu werden: Die Belastung und die Arbeitszeit müssen verringert und die Einkommen müssen erhöht werden. Deshalb sei es für den dbb sh folgerichtig, dass er für eine Korrektur der aktuellen schleswig-holsteinischen Alimentationsgesetzgebung kämpft und dass für die im Frühjahr anstehende Einkommensrunde eine hohe Forderung beschlossen wurde. Die zunächst für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen geltende Einkommensrunde könne auch für die Landesbeschäftigten sowie die Schleswig-Holsteinischen Beamtinnen und Beamten nicht ohne Wirkung bleiben. Denn die hier im Dezember anstehende lineare Anpassung von 2,8 Prozent gleicht die Inflation in keiner Weise aus.
Die Spitzen des dbb sh und der Landesregierung wollen im engen Austausch bleiben, um Vorschläge und Projekte für einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst zu diskutieren und zu entwickeln. Dabei beschränken sich die Themen nicht auf Arbeitszeit und Einkommen. Auch der überbordenden Bürokratie und der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes soll stärker als bisher die Stirn geboten werden. Aus Sicht des dbb schleswig-holstein jedenfalls kann es sofort losgehen!