Meister für kommunale Bauhöfe und Straßenmeistereien
dbb begrüßt neue Qualifizierungsmöglichkeit in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein können sich Staßenwärter sowie Bauhofsmitarbeiter jetzt zum Meister weiterqualifizieren. Eine entsprechende Landesverordnung ist inzwischen in Kraft, Lehrgänge sind angelaufen. Mit seinen betroffenen Fachgewerkschaften hat der dbb die Vorbereitungen unterstützt, grünes Licht im Berufsbildungsausschuss für den öffentlichen Dienst gegeben und Mitglieder für den Prüfungsausschuss benannt.
Ein versierter Umgang mit technischen Arbeitsmitteln, die Koordinierung von Arbeitsabläufen, steigende Sicherheitsanforderungen sowie die Beachtung der Wirtschaftlichkeit. Das sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen: In Straßenmeistereien und kommunalen Bauhöfen ist die Arbeit anspruchsvoller geworden. Deshalb wird zunehmend auf bestimmte Qualifikationen beziehungsweise Ausbildungen Wert gelegt.
Allerdings gab es bislang jedoch keine spezielle Qualifikation für die Leitungsebene. Das hat sich in Schleswig-Holstein jetzt geändert: Kürzlich ist eine Landesverordnung in Kraft getreten, die eine Fortbildung zum Meister in diesem Aufgabenbereich regelt. Damit wird auch auf den zunehmenden Fachkräftemangel reagiert. Dabei entstehen interessante Möglichkeiten für Straßenwärter sowie für Bauhofsmitarbeiter mit Gesellenbrief. Sie können sich während des laufenden Arbeitsverhältnisses zum Meister fortbilden.
Die Meisterprüfung umfasst einen fachpraktischen Teil, einen fachtheoretischen Teil, einen betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Teil sowie einen berufs- und arbeitspädagogischen Teil. Durch die Prüfung wird die Befähigung zur Übernahme von Leitungsaufgaben, insbesondere in den Bereichen Technik, Betriebswirtschaft, Personalführung und Personalentwicklung einschließlich der Durchführung der Ausbildung festgestellt.
dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp, der auch dem Berufsbildungsausschuss für den öffentlichen Dienst angehört: "Das ist guter Fortschritt im Tarifbereich. Während es bereits für die klassische Verwaltung auf Landesebene den Qualifizierungslehrgang und auf kommunaler Ebene den Angestelltenlehrgang II gibt, hat jetzt auch der Arbeiterbereich eine zusätzliche Aufstiegsperspektive."
Für den dbb ist das ein passender Anlasss, auch die Eingruppierung der entsprechenden Beschäftigten kritisch zu betrachten. Hier besteht ohnehin Handlungsbedarf. Was die kommunalen Arbeiter angeht, findet in Schleswig-Holstein noch immer das Lohngruppenverzeichnis Anwendung, das auf der Grundlage der Vorgängerregelung zum TVöD (das war der BMT-G) vereinbart wurde. Deshalb begrüßen wir, dass mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Schleswig-Holstein jetzt Tarifverhandlungen aufgenommen wurden, in denen eine Aktualisierung der bestehenden Regelungen angestrebt wird. Der nächste Termin findet noch in diesem Jahr im Hause des dbb schleswig-holstein statt. Aber auch bei den Staßenwärtern gibt es Bewegung: Nachdem auf Bundesebene für die "Autobahn GmbH" ein eigener Tarifvertrag mit sehr positiven Regelungen vereinbart wurde, haben sich die Arbeit geber der Länder bereiterklärt, die für die Straßenmeistereien maßgebenden Tarifregelungen nachzujustieren.