27. Mai 2020

Arbeits- und Gesundheitsschutz:

dbb sh plädiert für einen höheren Stellenwert

Der dbb sh hat im Zuge entsprechender Beratungen im Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages eine Stellungnahme zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eingereicht. Dabei kritisieren wir nicht nur eine unzureichende Personal-ausstattung der zuständigen Arbeitsschutzbehörde, sondern fordern auch eine Verbesserung der Situation im öffentlichen Dienst.

In vielen Dienststellen wird nämlich zu wenig dafür gesorgt, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz als Mehrwert betrachtet und mit einem entsprechenden Stellenwert versehen wird. Vielen Beschäftigten ist nicht klar, welche Indikatoren einen Handlungsbedarf auslösen und wie eine wirkliche Abhilfe erreicht werden kann.

Ein nach wie vor großes Problem ist die erheblich zugenommene Bedeutung der psychischen Belastung, die mitverantwortlich für einen häufig hohen Krankenstand ist. Dieser ist nicht nur Zeugnis einer zu hohen und gesundheitsgefährdenden Belastung der Beschäftigten, sondern auch Auslöser zusätzlicher (Vertretungs-)Aufgaben vieler Kolleginnen und Kollegen. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.

Dabei spielen auch sachgerechte und individuelle Gefährdungsbeurteilungen eine wichtige Rolle, die arbeitsschutzrechtlich vorgeschrieben sind. Außerdem müssen daraus dann auch notwendige Konsequenzen gezogen werden, die sich übrigens nicht nur auf die Arbeitsplätze, sondern auch auf die Stelleninhaber beziehen müssen. Die Bedeutung der Personalentwicklung wird dabei häufig unterschätzt.

Was das betriebliche Gesundheitsmanagement betrifft, liegt die konkrete Umsetzung in der Verantwortung der einzelnen Dienststellen. Und diese Verantwortung wird unterschiedlich wahrgenommen. Mit Spannung wird erwartet, ob die anstehende Evaluierung der auf Landesebene bestehenden Vereinbarung einen Optimierungsbedarf bestätigt.

Optimierungsbedarf sieht der dbb sh auch im konsequenten Vorgehen gegen zunehmende Gewalt, der viele Beschäftigte während der Dienstausübung ausgesetzt sind – nicht nur in klassischen Vollzugsberufen, auch in der Leistungsverwaltung. Bei der Prävention, strafrechtlichen Verfolgung und Dokumentation ist Luft nach oben deplatziert.

Stellungnahme des dbb schleswig-holstein als Landtagsumdruck

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