Bonuszahlungen für Pflegekräfte
dbb sh reagiert mit offenen Brief auf Kritik
Wenn sich die Politik jetzt für eine Einmalzahlung für Pflegekräfte feiern lassen will, kann das nicht als Lösungsansatz vorgeschoben werden. Vielmehr muss das Vorhaben als Ablenkung von massiven Fehlentscheidungen sowie als Versuch einer politischen Profilierung unter Ausnutzung einer Krisensituation gewertet werden.
So heißt es in einem offenen Brief des dbb Schleswig-Holstein, der heute an die Landtagsfraktionen und die Landesregierung gegangen ist. Darin wird kritisiert, dass im Pflegesektor durch politische (Fehl-)Entscheidungen ein Wechsel von der Gemeinwohlorientierung zur Gewinnmaximierung erst ermöglicht wurde, häufig verbunden mit der Flucht aus den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes. Diese Fehler müssen korrigiert werden, dann wäre eine beständige Wertschätzung gegenüber den Pflegekräften eine Selbstverständlichkeit. Zudem wird nochmals darauf hingewiesen, dass es innerhalb und außerhalb des öffentlichen Dienstes viele wichtige Berufsgruppen gibt, die gerade jetzt einer erheblichen zusätzlichen Belastung und Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind.
Wir fordern eine Debatte darüber, welche Arbeits- und Einkommensbedingungen dauerhaft notwendig sind, um unseren Staat gut funktionsfähig zu halten. Weiter ist zu diskutieren, ob entsprechende Funktionen innerhalb oder außerhalb öffentlich-rechtlicher Strukturen anzusiedeln sind.