02. Juli 2023

Öffentliche Veranstaltung des dbb Landesgewerkschaftstages

Ministerpräsident erkennt Handlungsbedarf an - um Lösungen wird aber weiter gerungen

  • Foto: Axel Werther
    Gaben politische Statements ab: dbb Landesvorsitzender Kai Tellkamp, Ministerpräsident Daniel Günther und dbb Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach
  • Foto: Axel Werther Beispiele aus der Praxis: Repräsentanten verschiedener Berufsgruppen haben Praxisprobleme geschildert, die in der Staatskanzlei und im Landtag bislang nicht ernst genug genommen werden
  • Foto: Axel Werther Die Big Band der Kieler Käthe-Kollwitz-Schule hat einen tollen musikalischen Beitrag geleistet
  • Foto: Axel Werther Diskutierten über einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst: Oppositionsführer im Laandtag Thomas Losse-Müller (SPD), CDU-Landtagsfraktionssprecher öffentlicher Dienst Ole-Chistopher Plambeck, Landrat und KAV-Vorsitzender Jan Peter Schröder)
  • Foto: Axel Werther Alle Landtagsfraktionen waren vertreten - ergänzend zum Podiumsbesetzung waren Dr. Heiner Garg (FDP), Oliver Brandt (Grüne) und Lars Harms (SSW) dabei.
  • Foto: Axel Werther Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel Dr. Ulf Kämpfer wies in seinem Grußwort darauf hin, dass zunehmend auf Seiteneinsteiger zurückgegriffen werden muss.
  • Foto: Axel Werther Marina Tcharnetsky gab einen Einblick in die zu erwartende Rolle der künstlichen Intelligenz im öffentlichen Dienst
  • Foto: Axel Werther Die öffentliche Veranstaltung wurde von Meike Jäger moderiert
  • Die Bürbeauftragte für soziale Angelegenheiten äußerte sich zur kritikwürdigen Beförderungspraxis bei der Polizei und interessierte sich ind´sbesondere für die dbb-Vorschläge zum Bürokratieabbau

Bei der öffentlichen Veranstaltung des dbb Landesgewerkschaftstages in Kiel, auf der unter anderem Ministerpräsident Daniel Günther sprach, wurde deutlich, dass sich dringend etwas tun muss, um die von der Politik vorgegebenen Leistungen für die Bürger und die Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Dazu zwingen unzureichende Steuereinnahmen und ein dramatischer Fachkräftemangel, der sich aufgrund der bevorstehenden Pensionierungswellen noch verschärfen wird.

„Wir haben zu viele Aufgaben, die von zu wenig Personal unter zu schlechten Bedingungen zu erfüllen sind“, fasst der bestätigte dbb Landesvorsitzende Kai Tellkamp die Situation zusammen und fordert Attraktivitätssteigerungen. Der Ministerpräsident bestreitet nicht, dass Handlungsbedarf besteht, sieht die Landesregierung aber auf einem guten Weg. Eine mit dem dbb vereinbarte Homeoffice-Regelung und eine zusätzliche Besoldungsanpassung um ein Prozent seien beispielhaft zu nennen.

Der dbb Landesbund ist jedoch überzeugt, dass in zentralen Themen mit Signalwirkung Defizite bestehen und zu immer größeren Problemen werden: Das gestrichene und gekürzte Weihnachtsgeld und die die viel zu lange Wochenarbeitszeit frustrieren viele Beamte. Hier wird eine vollkommen unterschiedliche Bewertung zwischen dbb und Landesregierung deutlich: während die Landesregierung fürchtet, eine Arbeitszeitverkürzung wird den Personalbedarf noch verschärfen, argumentiert der dbb, die hohe Arbeitszeitbelastung hält viele Interessenten vom öffentlichen Dienst fern.

Für unverzichtbar hält der dbb einen Bürokratieabbau, um die Belastung der Beschäftigten infolge einer überzogenen Regelungsdichte, ineffizienter Strukturen und unnötig bürokratischer Verfahren wirksam zu reduzieren – und macht einen konkreten Vorschlag, wie dieses Ziel endlich wirksam vorangetrieben werden kann: durch den Einsatz einer unabhängigen Stelle für Bürokratieabbau. An diese sollen sich Bürger, die Wirtschaft, aber auch Beschäftigte mit Anregungen wenden können. Weiterhin könnte ein Teil der Lösung in der künstlichen Intelligenz liegen. Allerdings nur dann, wenn sorgfältiger und beschäftigtenorientierter agiert wird, als es bislang bei der Digitalisierung der Fall ist.

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